Glenn Close: Karriere, Erfolge und aktuelle Projekte im Überblick

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Eine Ikone des Schauspiels – Wer ist Glenn Close?

Glenn Close ist eine der bekanntesten und angesehensten Schauspielerinnen unserer Zeit. Geboren am 19. März 1947 in Greenwich, Connecticut, blickt sie auf eine über fünf Jahrzehnte lange Karriere zurück, die sowohl die Theaterwelt als auch das Kino und Fernsehen maßgeblich geprägt hat. Ihr Name steht für schauspielerische Präzision, emotionale Tiefe und eine außergewöhnliche Wandlungsfähigkeit, die nur wenigen Darstellerinnen ihrer Generation zuteilwurde. Von Shakespeare bis zur Serienkillerin, von Broadway bis Netflix – Glenn Close hat mit ihren Rollen Maßstäbe gesetzt und Generationen von Schauspielern beeinflusst.

Trotz zahlreicher Oscar-Nominierungen, Golden Globe- und Emmy-Gewinnen sowie einem Tony Award bleibt sie in gewisser Weise eine unterschätzte Größe – zumindest im kommerziellen Mainstream. Doch unter Kritikern, Regisseuren und Branchenkennern gilt sie längst als eine der größten Schauspielerinnen der Filmgeschichte. Ihre Filmografie ist geprägt von Charakterrollen, die oft komplexe, vielschichtige und moralisch ambivalente Frauen zeigen – und genau das macht sie so einzigartig.

Die Anfänge einer außergewöhnlichen Karriere

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Glenn Close begann ihre Schauspielkarriere nicht wie viele andere in jungen Jahren in Hollywood, sondern über den klassischen Weg des Theaters. Nach dem Studium an der angesehenen William & Mary Universität sammelte sie erste Erfahrungen bei Theaterproduktionen in New York. Ihr Broadway-Debüt gab sie in den 1970er-Jahren, doch der Durchbruch kam mit dem Film „The World According to Garp“ (1982), in dem sie an der Seite von Robin Williams eine Nebenrolle übernahm, die ihr sofort eine Oscar-Nominierung einbrachte.

Es folgten weitere bemerkenswerte Auftritte in „The Big Chill“ (1983) und „The Natural“ (1984), die ihre Vielseitigkeit und ihr Talent bestätigten. In der Rolle der Alex Forrest in dem Psychothriller „Fatal Attraction“ (1987) schuf sie schließlich eine Figur, die bis heute als eine der ikonischsten weiblichen Antagonistinnen des Kinos gilt. Diese Rolle brachte ihr eine zweite Oscar-Nominierung ein und festigte ihren Status als Ausnahmetalent.

Oscar-Nominierungen und ewige Favoritin

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Trotz zahlreicher Oscar-Nominierungen – insgesamt acht an der Zahl – konnte Glenn Close bislang keinen Academy Award gewinnen. Damit hält sie einen Rekord, den sie sich mit Peter O’Toole teilt. Viele Filmkritiker und Fans betrachten dies als eine eklatante Ungerechtigkeit, vor allem angesichts der Bandbreite und Tiefe ihrer Darstellungen. Besonders erwähnenswert sind ihre Leistungen in „Dangerous Liaisons“ (1988), „Albert Nobbs“ (2011) und „The Wife“ (2017), in denen sie komplexe und zutiefst menschliche Charaktere spielt, die zwischen Kontrolle, Verletzlichkeit und innerem Konflikt changieren.

In „The Wife“ etwa, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Meg Wolitzer, brilliert Close als Ehefrau eines gefeierten Autors, die Jahrzehnte lang ihre eigenen literarischen Fähigkeiten im Schatten ihres Mannes versteckt hielt. Ihre Darstellung wurde von der Kritik weltweit gefeiert und als „Karrierehöhepunkt“ bezeichnet. Dennoch ging der Oscar in jenem Jahr an Olivia Colman für „The Favourite“, was bei vielen Filmfans für Entrüstung sorgte.

Glenn Close auf der Bühne – Broadway und darüber hinaus

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Neben ihrer Filmkarriere ist Glenn Close auch eine feste Größe im Theater. Sie gewann drei Tony Awards, unter anderem für ihre Darstellung der Norma Desmond in „Sunset Boulevard“ – eine Rolle, die sie im Laufe ihrer Karriere mehrfach verkörperte und die als eine ihrer stärksten Theaterleistungen gilt. Close hat immer wieder betont, dass das Theater für sie ein spiritueller Ort ist, ein Ort der Konzentration und Authentizität.

In Produktionen wie „The Real Thing“ von Tom Stoppard oder „A Delicate Balance“ von Edward Albee zeigte sie ihre Fähigkeit, auch auf der Bühne extreme emotionale Tiefe zu erzeugen. Ihre Bühnenpräsenz gilt als intensiv und hypnotisierend – sie ist eine Schauspielerin, die jede Szene dominiert, ohne je übertrieben zu wirken.

Ausflüge ins Fernsehen und Streaming

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Auch im Fernsehen hat Glenn Close Maßstäbe gesetzt. Besonders ihre Rolle als Patty Hewes in der Serie „Damages – Im Netz der Macht“ brachte ihr große Anerkennung ein. Zwischen 2007 und 2012 spielte sie in der hochgelobten Anwaltsserie eine brillante, aber skrupellose Juristin. Für ihre Leistung wurde sie mit zwei Emmy Awards und einem Golden Globe ausgezeichnet.

Mit dem Aufkommen von Streaming-Plattformen hat Close neue Zielgruppen erreicht. In Filmen wie „Hillbilly Elegy“ (2020), der auf Netflix erschien, zeigte sie erneut ihre Wandlungsfähigkeit – diesmal als exzentrische, raue Großmutter in einer Familie aus den Appalachen. Auch wenn der Film gemischte Kritiken erhielt, wurde Glenn Closes Leistung erneut für den Oscar nominiert. Diese Rolle war ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr sie bereit ist, sich äußerlich und innerlich komplett in ihre Figuren hineinzuversetzen.

Glenn Close privat – Engagement, Familie und Persönliches

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Im Gegensatz zu vielen ihrer Hollywood-Kollegen hat Glenn Close ihr Privatleben stets weitgehend aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Sie war dreimal verheiratet und hat eine Tochter, Annie Starke, die ebenfalls Schauspielerin ist. Close hat sich offen über ihre Erfahrungen mit Depressionen geäußert und engagiert sich aktiv für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Sie gründete die Organisation Bring Change to Mind, die sich der Aufklärung über psychische Gesundheit widmet.

Ihr gesellschaftliches Engagement geht über diesen Bereich hinaus. Glenn Close ist eine ausgesprochene Tierschützerin und setzt sich für Umweltfragen, Bildung und Frauenrechte ein. Ihre politische Haltung ist liberal, und sie scheut sich nicht, in Interviews klare Positionen zu vertreten – sei es zur Gleichstellung der Geschlechter in der Filmindustrie oder zur Wichtigkeit von Kunst und Kultur in der Gesellschaft.

Aktuelle Projekte und Ausblick auf Kommendes

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Auch mit über 75 Jahren denkt Glenn Close nicht an den Ruhestand. Im Gegenteil: Sie ist aktiver denn je. Derzeit arbeitet sie an mehreren Projekten – darunter sowohl Filmproduktionen als auch Theaterprojekte. Im Gespräch ist eine Neuverfilmung von „Sunset Boulevard“ als Kinofilm, in der sie erneut Norma Desmond spielen könnte – dieses Mal auf der großen Leinwand. Ein solches Projekt wäre nicht nur ein filmisches Highlight, sondern könnte auch endlich den lang verdienten Oscar bringen.

Zudem wurde sie kürzlich für eine Hauptrolle in einer neuen Apple-TV-Produktion angekündigt. Auch ihre Stimme ist weiterhin gefragt: In Animationsfilmen, Dokumentationen und Hörbüchern ist Close regelmäßig präsent. Ihre Fähigkeit, jeder Figur – sei es durch Mimik, Sprache oder Haltung – Glaubwürdigkeit und Tiefe zu verleihen, macht sie nach wie vor zu einer der gefragtesten Schauspielerinnen ihrer Generation.

Fazit: Glenn Close – ein Vermächtnis, das bleibt

Glenn Close ist weit mehr als eine Schauspielerin – sie ist ein kulturelles Phänomen. Ihre Karriere ist ein Beweis für Durchhaltevermögen, Leidenschaft und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Während viele ihrer Zeitgenossen längst in den Hintergrund getreten sind, bleibt sie relevant, kraftvoll und innovativ. Dass sie bisher keinen Oscar gewonnen hat, schmälert ihre Leistungen keineswegs – im Gegenteil, es unterstreicht nur, wie sehr die Qualität ihrer Arbeit über Auszeichnungen hinausgeht.

Ihre Darstellungen haben unser Bild von weiblichen Charakteren in Film und Theater verändert – sie hat Frauenfiguren Tiefe, Widersprüchlichkeit und Macht verliehen. Ihre Rollen sind unvergessen, ihre Stimme bleibt klar und stark, und ihre Präsenz auf der Bühne wie im Film beeindruckt bis heute. Glenn Close ist eine Legende – und sie schreibt ihre Geschichte noch immer weiter.

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