Jeremy Renner ist ein Name, der im internationalen Filmgeschäft längst keinen Fremdklang mehr hat. Der US-amerikanische Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Hawkeye im Marvel Cinematic Universe (MCU) weltweite Bekanntheit erlangte, hat in den vergangenen Jahren nicht nur als Actionstar, sondern auch als Charakterdarsteller für Aufmerksamkeit gesorgt. In diesem Artikel beleuchten wir Jeremy Renners Karriere, seine größten Erfolge, sein Privatleben und werfen auch einen Blick auf den tragischen Unfall Anfang 2023, der die Welt schockierte – sowie auf sein beeindruckendes Comeback danach.
Frühe Jahre und Aufstieg zum Schauspieler
Jeremy Lee Renner wurde am 7. Januar 1971 in Modesto, Kalifornien geboren. Seine Kindheit war nicht einfach, denn er war das älteste von insgesamt sieben Kindern. Früh musste er lernen, Verantwortung zu übernehmen. Ursprünglich wollte Renner Psychologie oder Kriminologie studieren, doch während eines Kurses am Modesto Junior College kam er mit der Schauspielerei in Kontakt – und war sofort begeistert.
Seine ersten Rollen spielte er in kleinen, oft übersehenen Produktionen. Sein Filmdebüt gab er 1995 in der Teenagerkomödie National Lampoon’s Senior Trip. Doch es dauerte fast ein Jahrzehnt, bis er wirklich auf sich aufmerksam machte. Die Rolle des Serienmörders Jeffrey Dahmer im Independent-Film Dahmer (2002) brachte ihm erstmals ernsthafte Anerkennung und eine Nominierung für den Independent Spirit Award.
Der Durchbruch: The Hurt Locker und The Town
Der eigentliche Durchbruch kam 2009 mit Kathryn Bigelows Anti-Kriegsdrama The Hurt Locker. In der Rolle des Bombenentschärfers Sergeant William James brillierte Jeremy Renner – ein komplexer, innerlich zerrissener Charakter, dem er eine ungewöhnliche Intensität verlieh. Die Kritiker überschlugen sich mit Lob, und Renner erhielt seine erste Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller.
Nur ein Jahr später wurde er erneut für einen Oscar nominiert – diesmal als Bester Nebendarsteller im Film The Town von und mit Ben Affleck. Darin spielte er einen impulsiven, gewalttätigen Kriminellen aus Boston – erneut eine kraftvolle Performance, die seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte.
Marvel-Universum: Vom Außenseiter zum Avenger

Für viele Fans ist Jeremy Renner untrennbar mit seiner Rolle als Hawkeye verbunden. Er trat erstmals 2011 in Thor in einem Cameo auf und wurde dann ein festes Mitglied des Avengers-Teams in The Avengers (2012). Seine Figur Clint Barton, ein Scharfschütze mit Pfeil und Bogen, war anfangs weniger auffällig als andere Helden wie Iron Man oder Captain America. Doch mit der Zeit gewann er an Tiefe – besonders durch Avengers: Age of Ultron, Avengers: Endgame und die 2021 erschienene Disney+-Serie Hawkeye, in der seine Figur eine neue Generation einführt: Kate Bishop, gespielt von Hailee Steinfeld.
Mehr als nur Marvel – Weitere Filmrollen

Abseits des Marvel-Kosmos zeigte Jeremy Renner immer wieder, dass er mehr kann als Superhelden. In Filmen wie Arrival (2016) überzeugte er als Linguist in einem Sci-Fi-Meisterwerk an der Seite von Amy Adams. In Wind River (2017), einem düsteren Thriller im Indianerreservat von Wyoming, spielte er einen Wildhüter, der den Mord an einer jungen Frau aufklärt – ein Film, der ihm erneut hervorragende Kritiken einbrachte.
Außerdem war Renner in der Mission: Impossible-Reihe zu sehen, neben Tom Cruise, und hatte mit Mayor of Kingstown eine eigene Serie, in der er einen Machtvermittler in einer Gefängnisstadt verkörpert – eine düstere, komplexe Figur, die perfekt zu seinem intensiven Schauspielstil passt.
Privates Leben – Familie und Musik

Trotz seiner Prominenz hält Jeremy Renner sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. 2014 heiratete er das kanadische Model Sonni Pacheco, mit der er eine Tochter, Ava Berlin Renner, hat. Die Ehe hielt allerdings nur ein Jahr, und das Paar lieferte sich einen erbitterten Sorgerechtsstreit. Inzwischen teilen sie sich das gemeinsame Sorgerecht.
Weniger bekannt ist, dass Renner auch Musiker ist. Er spielt Klavier, Gitarre und Schlagzeug – und hat einige Songs veröffentlicht. Auch für Werbekampagnen (wie für Jeep) steuerte er eigene Musik bei.
Der Schneepflug-Unfall – Ein Schock für die Welt
Am 1. Januar 2023 erschütterte eine Nachricht die Filmwelt: Jeremy Renner wurde bei einem schweren Unfall mit einem Schneepflug lebensgefährlich verletzt. Er hatte versucht, seinen Neffen aus einer misslichen Lage zu retten, als der 6,5 Tonnen schwere Schneeräumer ihn überrollte. Die Verletzungen waren massiv – über 30 Knochenbrüche, ein kollabierte Lunge, gebrochene Rippen und zahlreiche Operationen folgten.
Doch Jeremy Renner kämpfte sich zurück. Mit eisernem Willen, Reha und Unterstützung seiner Familie und Fans dokumentierte er seine Genesung in den sozialen Medien. Im April 2024 lief sogar eine Doku-Serie namens Rennervations, die sich mit seiner Liebe zum Bauen und zur Gemeinschaft beschäftigt – eine ganz andere Seite des Schauspielers.
Comeback: Jeremy Renner zurück im Rampenlicht
Viele hielten ein Comeback nach einem solchen Unfall für unwahrscheinlich – doch Jeremy Renner überraschte alle. Schon Ende 2024 stand er wieder vor der Kamera für Mayor of Kingstown, und auch ein weiteres Marvel-Projekt wird immer wieder gemunkelt.
Renner selbst zeigt sich in Interviews demütig, aber auch entschlossen. „Ich hätte sterben können – aber jetzt habe ich ein zweites Leben. Und ich will es nutzen“, sagte er in einem Gespräch mit ABC News. Seine Geschichte ist eine von Stärke, Mut und unerschütterlichem Lebenswillen.
Fazit: Jeremy Renner – Mehr als ein Held auf der Leinwand
Jeremy Renner ist weit mehr als nur der Mann mit dem Bogen. Er ist ein vielseitiger Schauspieler, Musiker, Vater und Kämpfer. Ob als gefeierter Marvel-Held, sensibler Charakterdarsteller oder starker Mensch, der nach einem beinahe tödlichen Unfall wieder aufsteht – seine Karriere und Lebensgeschichte beeindrucken. Jeremy Renner ist ein Name, der nicht nur für große Filme steht, sondern auch für Authentizität, Herz und Widerstandskraft.