Neue Musik von Dool begeistert Fans und Kritiker gleichermaßen

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Eine Band, die sich stetig neu erfindet

Die niederländische Band Dool hat sich in den letzten Jahren von einem Geheimtipp der alternativen Rock- und Metalszene zu einer festen Größe entwickelt. Ihr Sound bewegt sich geschickt zwischen Dark Rock, Doom, Gothic, Psychedelic und Progressive Rock – ohne sich eindeutig einem Genre unterzuordnen. Dieses Genreüberschreitende ist ein Markenzeichen der Band, das sowohl Kritiker als auch eine stetig wachsende internationale Fangemeinschaft begeistert. Mit ihrem dritten Studioalbum The Shape of Fluidity, das im April 2024 erschien, hat Dool ihre künstlerische Entwicklung weiter vorangetrieben und ein Werk geschaffen, das als bisheriges Meisterstück gelten kann. Es ist eine musikalische Auseinandersetzung mit den Themen Identität, Wandel und Befreiung – und klingt dabei so intensiv, atmosphärisch und emotional wie noch nie.

Die Wurzeln von Dool – Entstehung und künstlerischer Anspruch

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Gegründet wurde Dool im Jahr 2015 in Rotterdam von der charismatischen Frontperson Raven van Dorst. Die Band entstand nach der Auflösung von The Devil’s Blood, bei der einige spätere Mitglieder von Dool aktiv waren. Mit dem Debütalbum Here Now, There Then (2017) bewies die Band von Anfang an, dass sie musikalisch und konzeptionell Großes vorhat. Dunkle Melodien, epische Songstrukturen und eindringliche Texte prägten die Songs. Auch das zweite Album Summerland (2020) vertiefte diesen Stil, war aber zugleich zugänglicher und eingängiger – mit hymnischen Momenten, ohne die Tiefe und Komplexität zu verlieren. Dool hat sich nie mit einfachen Formeln zufriedengegeben. Jeder Ton, jedes Bild, jedes Wort dient einem größeren Ganzen. Diese künstlerische Vision gipfelt nun in The Shape of Fluidity.

The Shape of Fluidity – Ein Album über Veränderung

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Mit dem neuen Album setzt Dool ihre Reise konsequent fort. Der Titel The Shape of Fluidity (Die Form der Fluidität) ist nicht zufällig gewählt. Er verweist auf das zentrale Thema des Albums: die Auseinandersetzung mit fließender Identität, mit dem Verlassen starrer Rollenbilder und dem Mut, sich selbst neu zu erfinden. Die Musik und Texte sind eng mit der persönlichen Entwicklung von Raven van Dorst verknüpft, die sich öffentlich als intergeschlechtlich und nicht-binär identifiziert. Diese Selbstfindung schlägt sich nicht nur in den Lyrics nieder, sondern auch in der Musik, die wandlungsfähig und experimentell geworden ist, ohne an Wiedererkennbarkeit zu verlieren.

Die Songs auf dem Album erzählen Geschichten von innerer Zerrissenheit, Befreiung und Transformation. Titel wie „Hermagorgon“, „Self-Dissect“ oder „The Hand of Creation“ sind keine simplen Rocktracks, sondern Miniaturen psychologischer und spiritueller Prozesse. Die Musik begleitet diese Inhalte mit vielschichtigen Arrangements, getragen von dichten Gitarren, sphärischen Synths, tiefen Bässen und Raven van Dorsts markanter Stimme, die zwischen Anklage, Verletzlichkeit und Stärke changiert. Es ist ein Album, das berührt – und nachhallt.

Der Sound von Dool – Zwischen Düsternis und Licht

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Was Dool auszeichnet, ist die Fähigkeit, Klanglandschaften zu erschaffen, die gleichermaßen düster wie hoffnungsvoll wirken können. Ihre Musik wirkt nie eindimensional oder berechenbar. Stattdessen gibt es unerwartete Wendungen, Brüche und Spannungsbögen. Songs bauen sich langsam auf, schichten Elemente übereinander, lassen Themen sich entwickeln, bevor sie in intensiven Klimaxen kulminieren. Dabei setzt die Band nicht auf Effekthascherei, sondern auf subtilen Ausdruck.

In The Shape of Fluidity zeigt sich dieser Ansatz besonders ausgeprägt. Die Produktion, übernommen von Magnus Lindberg (Cult of Luna), verleiht dem Album einen kraftvollen, warmen und offenen Klang. Die Gitarrenarbeit von Nick Polak und Omar Iskandr ist bemerkenswert: Mal heavy und riffbasiert, mal schwebend und atmosphärisch. Das Schlagzeugspiel von Vincent Kreyder verleiht den Songs Tiefe und Struktur, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Und der Gesang von Raven – mal klar und direkt, mal flüsternd und beinahe schmerzhaft intim – verleiht dem Album seine emotionale Seele.

Kritische Stimmen – Begeisterung auf ganzer Linie

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Die Reaktionen auf das neue Werk von Dool waren überwältigend positiv. Musikmagazine wie metal.de, powermetal.de, Stormbringer und Metal Hammer lobten The Shape of Fluidity als künstlerischen Meilenstein. Es wurde als „Album des Jahres“-Kandidat gehandelt, als mutiges Statement und als Beweis für die Ausnahmestellung der Band im europäischen Alternative- und Metal-Umfeld.

Besonders hervorgehoben wurde die inhaltliche Tiefe und die musikalische Reife. Viele Kritiker betonten, wie organisch sich Musik und Konzept auf diesem Album verbinden. Dool gelinge es, komplexe Themen wie Geschlechtsidentität und innere Transformation so zu vertonen, dass sie universell erfahrbar werden – selbst für Hörer, die mit diesen Fragen vielleicht nicht persönlich konfrontiert sind. Die Songs sprechen existenzielle Gefühle an: Unsicherheit, Aufbruch, Selbstakzeptanz. In einer Welt, die zunehmend polarisiert ist, wirkt dieses Album fast wie ein therapeutisches Angebot: ein Ort, an dem Zweifel erlaubt sind, an dem Wandel nicht als Gefahr, sondern als Möglichkeit begriffen wird.

Publikumsliebe – Eine treue und wachsende Fangemeinschaft

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Auch unter den Fans sorgt das neue Album für Begeisterung. In den sozialen Netzwerken, Foren und auf Streamingplattformen finden sich hunderte Kommentare, in denen Hörer ihre persönliche Verbindung zur Musik von Dool schildern. Viele berichten, wie sie durch The Shape of Fluidity zum ersten Mal mit dem Thema Genderfluidität oder Intergeschlechtlichkeit in Kontakt gekommen seien – nicht belehrend, sondern berührend. Andere loben einfach die musikalische Qualität, die Tiefe der Songs und den Mut der Band, sich ständig neu zu erfinden.

Die Konzerte von Dool, etwa auf Festivals wie dem Roadburn oder in Clubs in Deutschland und den Niederlanden, sind meist ausverkauft. Die Live-Auftritte sind ebenso intensiv wie die Studioaufnahmen – vielleicht sogar noch eindrücklicher, weil Raven van Dorst auf der Bühne eine beeindruckende Präsenz entfaltet. Zwischen düsterem Charisma und menschlicher Verletzlichkeit entsteht ein Sog, dem sich das Publikum kaum entziehen kann. Wer Dool einmal live gesehen hat, versteht sofort, warum diese Band eine so treue Anhängerschaft besitzt.

Zwischen Genregrenzen – Und darüber hinaus

Ein weiterer Grund für den Erfolg von Dool liegt in ihrer Offenheit gegenüber verschiedenen Genres. Die Band spricht nicht nur Metal-Fans an, sondern auch Hörer aus dem Bereich Indie-Rock, Gothic, Alternative und Progressive Rock. Ihre Musik ist dunkel, aber nicht erdrückend, anspruchsvoll, aber nicht elitär, emotional, aber nicht kitschig. Dieser Spagat gelingt nur wenigen Bands – Dool aber meistert ihn scheinbar mühelos.

Gerade im Vergleich mit anderen Acts der Szene fällt auf, wie eigenständig Dool ist. Sie kopieren niemanden, sie lassen sich nicht vermarkten, sie folgen keiner Szene-Ästhetik. Stattdessen schaffen sie sich ihr eigenes Klanguniversum, das sich von Album zu Album weiterentwickelt. The Shape of Fluidity ist daher nicht nur ein gutes Album – es ist ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Rockmusik und zu einem offenen, inklusiven Kulturverständnis.

Fazit: Musik als Ausdruck von Freiheit

Dool beweist mit ihrem neuen Album, dass Rockmusik im Jahr 2024 noch immer relevant, künstlerisch anspruchsvoll und gesellschaftlich wirksam sein kann. The Shape of Fluidity ist ein Werk, das Mut macht – zum Nachdenken, zum Fühlen, zum Anderssein. Die Band zeigt, dass Veränderung keine Bedrohung sein muss, sondern eine Chance. Sie setzt sich mit Themen auseinander, die in der Musikszene oft unterrepräsentiert sind, und tut das mit einer emotionalen Ehrlichkeit, die tief berührt.

Ob als Soundtrack zur Selbstreflexion, als künstlerisches Statement oder einfach als packendes Musikerlebnis – die neue Musik von Dool begeistert aus gutem Grund Fans und Kritiker gleichermaßen. Wer sich auf die Klangwelt der Band einlässt, wird mit einem Hörerlebnis belohnt, das lange nachwirkt. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass wir von Dool in Zukunft noch viel mehr hören werden – musikalisch, künstlerisch und menschlich.

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